Vierfacher Torschütze Mann des Spiels – Hedendorf/Neukloster nicht schlechter – Wiepenkathen brutal effektiv
In Wiepenkathen empfing der Tabellenzweite den Dritten, die VSV Hedendorf/Neukloster III und gewann mit 4:2. Dadurch baute die Elf von Trainer Franz Olenberger den Vorsprung auf den Konkurrenten auf sechs Zähler aus. Überragend: Mazlum Delik.
Beide Mannschaften mussten auf einige Stammkräfte verzichten, hatten aber trotzdem jeweils eine gute Truppe auf dem Platz. Wiepenkathen noch ungeschlagen, Hedendorf/Neukloster kam mit der Empfehlung von vier Siegen in Serie in den Schwinger Ackerweg. Das versprach zumindest, ein richtiges Topspiel der 1. Kreisklasse zu werden. Zunächst neutralisierten sich die Teams, Chancen gleich Null. Bis zur 19. Minute, als VSV-Abwehrspieler Ole Tschersich nach einem Eckball mit dem Kopf zur Stelle war, diesen aber nicht mehr richtig drücken konnte. Von der Querlatte flog das Spielgerät über das Tor. Jetzt übernahmen die Gäste, immer wieder lautstark von Trainerin Katrin Fritz angetrieben, die Begegnung, ohne sich weitere Möglichkeiten herauszuspielen.
Der tiefe und holprige Boden ließ keine schönen Ballstafetten zu. Der TSV suchte immer wieder Mazlum Delik im vorderen Zentrum. Bis hierhin war der meist von zwei VSV-Abwehrspielern abgeschirmt. Dann plötzlich die Führung der Hausherren. Marcus Lasonczyk schnappte sich nach einer Ecke den Ball, beförderte ihn irgendwie zu Delik, der sich kurz drehte und zum 1:0 einschoss. Mit dieser Führung war zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht zu rechnen. Nur fünf Minuten später trat Steffen Hauke, ein 18-Jähriger aus der 3. Mannschaft in Erscheinung. Mit einem wunderschönen Pass in die Schnittstelle schickte er Mazlum Delik auf die Reise zum 2:0. Vorausgegangen war ein dicker Fehler von Florian Lünsmann im Spielaufbau der Gäste. Das Spiel nahm mehr und mehr Fahrt auf. Jetzt kamen die Vereinigten Sportvereine. Torben Hildebrandt bediente Metin Kilic und auch der blieb vor dem Tor eiskalt. Es stand nur noch 2:1. Und es war noch längst nicht Halbzeit. In der 45. Minute holte VSV-Schlussmann Lukas Jung einen starken Kopfball von Bassam Alissah glänzend aus dem Eck.
Auch das war noch nicht der Schlusspunkt einer immer besser werdenden ersten Halbzeit. Till Moritz Dohse versuchte sich mit einem schönen Schlenzer von der Strafraumgrenze, doch Lucas Nagel war auf dem Posten. Jetzt ging es in die Pause. Es sollte so weitergehen. Einen weiten hohen Ball von Till Moritz Dohse unterlief TSV-Keeper Lucas Nagel kurz nach der Halbzeit, Ole Tschersich ließ sich bei seiner Größe diese Gelegenheit nicht nehmen und nickte ein.
Die Teams belauerten sich jetzt, jeder wartete auf Fehler der Gegenseite. Chancen waren vorerst wieder Mangelware. Die beiden Wiepenkathener Hauptprotagonisten traten in der 71. Minute wieder in Erscheinung. Marcus Lasonczyk enteilte über links seinem Gegenspieler, zog ab und Lukas Jung parierte prächtig, wäre da nicht Mazlum Delik, der mal wieder da stand, wo ein Mittelstürmer stehen muss. Weit und breit keine Gegenspieler, so hatte der 27-Jährige keine Probleme zum 3:2 einzuschieben. Es war sein 14. Saisontreffer und sollte nicht der Letzte an diesem Sonntag sein. Wenige Minuten später stand Torben Hildebrandt sträflich frei im Wiepenkathener Strafraum. Er kam nicht richtig an eine Flanke, sonst hätte es brandgefährlich werden können.
Dem jungen Gästekeeper Lukas Jung unterlief weitere drei Minuten später ein Fehler, an den er sicherlich länger denken wird. In der Mitte der eigenen Hälfte nahm er einen Ball mit dem Fuß an, wollte ihn weiterspielen zum Mitspieler. Der Ball landete direkt bei Mazlum Delik, der aus etwa 25 Metern in das leere Hedendorfer Tor schießen konnte. Vier Chancen Delik, vier Tore Delik, das nennt man Effektivität, wenngleich der letzte Treffer eher Zufall war, aber er steht eben da, siehe oben, wo ein Mittelstürmer stehen muss. Die Begegnung war durch, wenngleich die Gäste noch einmal alles versuchten und nie aufgaben. Gianluca Prion hätte sogar noch zum 5:2 einköpfen können, das wäre allerdings des Guten zuviel gewesen. Neben den starken Mazlum Delik, Leon Wagner und Marcus Lasonczyk fiel beim TSV mal wieder die Kampfkraft von Defensivmann Bassam Alissah auf, der unermüdlich ackerte. Bei den Gästen war Till Moritz Dohse an vielen guten Offensivaktionen beteiligt.
Letztlich ein nicht unverdienter Sieg der Gastgeber, die aber insgesamt nicht die bessere Mannschaft waren. „Die ersten 20 Minuten gefielen mir nicht und direkt nach der Pause waren wir auch nicht so präsent. Ansonsten bin ich zufrieden“, sagte Wiepenkathens Trainer Franz Olenberger, der jetzt mit seinem Team erstmal spielfrei ist. Unzufrieden war auch die Trainerin der Verlierermannschaft nicht: „Wir haben bis zum Ende gekämpft und alles gegeben. Dieses Spiel müssen wir nicht verlieren.“ Die Elf von Katrin Fritz empfängt jetzt die SV Drochtersen/Assel V.
Schiedsrichter: Marvin Gudd – Zuschauer: 55
Tore: 1:0 Mazlum Delik (34.), 2:0 Mazlum Delik (39.), 2:1 Metin Kilic (42.), 2:2 Ole Tschersich (53.), 3:2 Mazlum Delik (71.), 4:2 Mazlum Delik (78.).
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Quelle: FuPa Stade von Michael Brunsch