Am Mittwoch beschloss Bundeskanzlerin Merkel gemeinsam mit den 16 Ministern weitere Einschränkungen gültig ab dem 02.11.2020. Eine Maßnahme ist dabei auch die Aussetzung des Amateursports. Viele Fußballverbände wie Hamburg, Bremen oder Schleswig-Holstein zogen dann bereits vor dem Wochenende die Reißleine und setzten alle Partien ab.
Der Niedersächsische Fußballverband hielt sich an die gesetzlichen Vorgaben und erlaubte weiterhin die Fußballspiele bis zum 02.11. Einen Tag nach dem Beschluss am Donnerstag sagten viele Kreise (u.a. Cuxhaven, Stade) alle Spiele bis zur Kreisliga ab. Ab der Bezirksliga durfte allerdings noch gespielt werden, weil hier der Bezirk Lüneburg verantwortlich ist
Die Wiepenkathener hätten gerne am Sonntag ihr letztes Spiel in Cuxhaven absolviert, um mit einem Sieg den Anschluss herzustellen und einem positiven Gefühl in die Zwangspause zu gehen. Am Samstagmittag kam dann doch die Spielabsage. Seit Donnerstag gilt der Landkreis Cuxhaven als sogenanntes Risikogebiet. Am Samstagmorgen kam der Hinweis vom Gegner SG FAW, dass in Cuxhaven nicht mehr gespielt werden dürfte. Das Spiel hätte also nach Wiepenkathen verlegt werden müssen. Nun lag die Verantwortung beim TSV Wiepenkathen, ob die Gegner aus einem Risikogebiet unter aufwendigen Bedingungen für ein Fußballspiel anreisen sollen. „Welcher Dorfverein soll für eine solche Entscheidung verantwortlich sein?“ fragt sich Trainer und Vorstandsvorsitzender Waldemar Meglin. Wir mussten uns gegen den Fußball entscheiden.
Wie in 95% der Fälle wurde auch die Partie bei unseren Nachbarn vom MTV Hammah gegen den TSV Otterndorf nicht ausgetragen. Otterndorf konnte bzw. wollte unter diesen Umständen nicht nach Stade anreisen. Hier wurde wohl nicht an eine mögliche Spielverlegung gedacht, sondern nur an einen Nichtantritt des Gegners und damit die sportliche 5:0 Wertung. Dieses sorgte bei vielen Sportlern für große Verwunderung und sie sahen das Fairplay mit den Füßen getreten. Einen Tag nach den Unruhen meldete der MTV Hammah, dass es sich hierbei um ein Kommunikationsproblem gehandelt habe und sie auch an einer Spielverlegung interessiert sind. Also wird es hier sicherlich noch eine faire Lösung geben!
Wir wollten zur Zwangspause nun nochmal loswerden, dass die Amateurvereine in den letzten Monaten großartiges geleistet haben. Unter aufwendigen Hygienemaßnahmen konnte trotz der Pandemie Sport ausgeübt werden. Ehrenamtliche müssen plötzlich ohne besondere Schulungen wichtige Entscheidungen für Vereinsmitglieder und Zuschauer treffen. Daneben wurde der Boden bemalt, Schilder gebastelt, Schutzvorkehrungen eingerichtet, Desinfektionsspender angebracht und natürlich die Datenerfassung durchgeführt. Da es sich im Amateursport überwiegend um Ehrenamtliche handelt, sagen wir einfach mal ein fettes DANKE an alle, die das in letzten Monaten möglich gemacht haben.
Wichtig ist, dass wir alle zusammen halten. Egal ob rot, blau, gelb oder grün. Die Fußballzukunft ist in Gefahr. Und damit der Verlust von unserem Lieblingshobby. Der NFV sieht seit Jahren einen großen Verlust von Mitgliedern, besonders im jungen Alter. Dieser Trend wurde durch Corona weiter verschärft. Das müssen wir verhindern! Allerdings müssen wir erst gemeinsam den Virus bekämpfen, bevor es auf dem Platz wieder zur Sache geht.
Bleibt gesund und hoffentlich bis bald!
Quelle: Facebook/1. Herren